»Hat jemand von euch eine Ahnung, was das darstellen soll?« David fuhr sich mit der Hand durch seine Locken während er das Stück Pergament betrachtete, auf dem einigen Zahlen hübsch gleichmäßig aufgemalt waren. Er runzelte seine Stirn und kratzte sich an seinem sprießenden Bart. Die Stoppeln konnte man schon wieder erkennen, obwohl er sich erst gestern Abend mit Magie rasiert hatte. Jetzt konnte er das natürlich nicht mehr nachholen. Seit heute Morgen war den Schülern von Hogwarts schließlich jede Magie verboten und ihnen der Zauberstab genommen worden. Obwohl David als Muggel geboren war, fühlte er sich ohne seinen Zauberstab doch irgendwie nicht mehr so richtig ... ganz? Sein Blick hob sich vom den blassen Blatt und er blickte die drei Mädchen an, die im Halbkreis um ihn herum standen und gespannt zugesehen hatte, wie er das Stück Pergament aus dem alten, verstaubten Buch der Bibliothek zog. »Ich hoffe von euch kann jemand mehr mit dem Zahlengewirr anfangen.« meinte er etwas missmutig, da er wieder daran erinnert wurde, welche Probleme ihm der Umgang mit Ziffern bereitete. Schon in der Grundschule konnte er einfach nicht eins und eins zusammenzählen, obwohl, nun solche einfachen Rechnungen gingen noch, aber zu erkennen welchen Sinn diese Aneinanderreihung von Zahlen hatte, schaffte er nicht. David schlug das Buch zu und wirbelte damit eine kleine Staubwolke auf. Danach stellte er es wieder in das Regal zurück und reichte Amy den kleinen Zettel mit einem bittenden Lächeln. Hoffentlich würde sie mehr wissen.

ooc: sorry wegen der kürze. ich bin noch krank xD

Eine Schnitzeljagd! Es gab wenig Dinge denen Amy nicht mit absoluter Begeisterung entgegen stand. Generelle hätte eine Schnitzeljagd ihre volle Begeisterung gehabt, hätte sie nicht ihren Zauberstab abgeben müssen! Aber dafür war sie in einer Gruppe mit David. Dem klugen Kerlchen aus Kräuterkunde. Der war nicht nur ziemlich nett sondern steigerte auch ihre Chancen gut abzuschneiden. Außerdem waren sie in der Bibliothek. Das war auch nicht grade schlecht. Sie wippte ein wenig hin und her, von den Fußspitzen auf die Ferse und wieder zurück. Sie konnte den Bewegungsdrang nicht unterdrücken, denn es war schon irgendwie spannend alles. Vor allem weil David grade einen Zettel aus einem Buch zog und ihn betrachtete. Natürlich war es ein total ungünstiger Moment um nicht ruhig stehen zu können, schließlich musste er sich ja konzentrieren, aber ganz unterdrücken konnte sie es einfach nicht. Neugierig reckte Amy den Hals. Sie wollte den Zettel auch sehen. Ihr Blick fiel kurz auf die anderen beiden Gryffindors bei ihr, die den Zettel auch nicht sehen konnten, aber wahrscheinlich würde das keine der beiden so sehr auf die Folter spannen wie Amy. Sie bemerkte wie David sich durchs Haar fuhr. Eine recht süße Geste wie sie fand, aber das konnte sie auch nur einen Moment von ihrer Neugierde ablenken. Er schlug das Buch zu, sie musste aufgrund des Staubs nießen, denn er kitzelte ihr in der Nase. Aber dafür hielt er ihr endlich den Zettel hin! Sie ließ ihren Fachmännischen Blick darauf fallen, natürlich nicht bevor sie sein bittendes Lächeln erwidert und den Zettel entgegen genommen hatte. “Ah das kenne ich!“ brach es aus Amy hervor und sie klang dabei ziemlich begeistert. “Das sind doch diese Zahlendinger wo die Muggel immer mit Süden und so was schauen!“ sagte sie und dann fiel ihr auf wie ungenau das eigentlich war, aber sie hatte es nur einmal im Muggelkundeunterricht aufgeschnappt. Ihr Blick fiel auf David und dann kurz auf die anderen beiden der Runde. Einer von ihnen musste doch wissen wovon sie sprach! Sie war ein wenig hiflos und wusste nicht wie sie das genauer ausdrücken sollte. “Da gucken die Muggel immer mit Zahlen wo auf der Welt sie sind, wisst ihr?“ fragte sie hoffnungsvoll.

Was würde David nur ohne die Mädchen machen? Es war ja doch irgendwie klar, dass irgendwann eine Aufgabe kommen würde, die Mathematik beinhaltete. Auch wenn es nicht auf dem Stundenplan der Hogwartsschüler stand, so setzte es das Lehrpersonal scheinbar vorraus, dass man sich trotzdem damit auskannte. David war ja froh, dass er informiert wurde um was es sich bei Arithmanitk handelte. Das Wort klang nämlich ziemlich toll und fast hätte der Gryffindor es auch gewählt, bis ihn sein bester Freund darauf aufmerksam gemacht hatte, dass da nur Zahlenjongleure was zu suchen hatten. Ein Glück, dass er ihn hatte, sonst wäre er zwei Jahre darin festgesessen und das wollte er ja nun wirklich nicht. Wenn es etwas gab, dass David gar nicht mochte, dann war es sich lächerlich zu machen, denn das rückte in zweifellos in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und das wollte er schon gar nicht.
Amy nieste und David musste für einen kurzen Augenblick lächeln, da sie ein ziemlich niedliches Geräusch dabei machte. Auch über ihre Wortwahl musste David grinsen, aber was sie damit meinte, konnte er nicht herausfinden. Kayleen hatte schließlich das richtige Wort für diese Zahlenreihe gefunden, nachdem der Zettel von Amy zu Floh und dann zu Kay gewandert war, damit sich alle kurz damit auseinander setzen konnte. »Karten? Ja natürlich, es gibt hier soetwas und ich weiß auch wo. Wie du richtig sagst, ich bin wohl oft genug hier um zu lernen. Aber Leute, wir brauchen gar keine Karte wo wir diese Koordinaten darauf suchen können. Wir haben doch eine Karte!« So konnte er sowohl Florentinas als auch Kayleens Frage beantworten und erinnerte die drei Mädchen gleichzeitig daran, dass die Lehrer ihnen ja schließlich etwas Ausrüstung mitgegeben hatten. Wahrschienlich um das Fehlen des Zauberstaben auszugleichen, obwohl Davids Meinung die wenigen Dinge, die sie mit hatten nicht an das Gefühl eines Holzstabes zwischen seinen Fingern herankamen. Während Floh einen Kommentar zu den Slytherins abgab, die sie allesamt nicht wirklich leiden konnten und Kayleen da sowfort drauf einstieg, natürlich, die beiden waren ja beste Freundinnen, zog David eine zusammen gefaltete Karte von Hogwarts aus seiner Hosentasche und verließ die Gruppe um sie auf einem Tisch auszubreiten und das Pergament glatt zu streichen. Er verließ sich darauf, dass die Mädchen ihm folgen würden. Währenddessen suchte er mit den Augen nach irgendwelchen Zahlen oder Nummern, die denen auf dem Zettel ähnelten, aber da war er wieder einmal überfragt. Wie maß man eigentlich Koordinaten aus?

Okay. Amy hatte eindeutig kein Talent sich auszudrücken, denn Flo wusste offensichtlich überhaupt nicht was Amy meinte, obwohl sie – wie Amy wusste – bei Muggeln aufgewachsen war. Amy schüttelte ihr Haupt. “Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass es diese Muggeldinger sind und keine Treppenabsätze, aber ich weiß grad nicht wie die heißen …“ warf sie deswegen ein und warf erneut einen Blick auf den Zettel. Sie kam wirklich nicht darauf und sie ärgerte sich, dass sie sich nicht besser erinnern konnte. Unterbewusst begann sie mit dem Fuß immer wieder auf den Boden zu tippen während sie nachdachte, aber sie kam trotzdem nicht darauf wie diese Zahlen nun hießen und blickte deswegen Hoffnungsvoll in die Runde. Kay schien die rettende Idee zu haben. Sie rätselte ein wenig herum und Amy blickte sie Hoffnungsvoll an. “Genau! Die meine ich!“ sagte sie erleichtert, weil doch jemand etwas mit ihrem Gefasel hatte anfangen können. Es passiert ab und an, dass sie die Leute verwirrte, aber eigentlich wollte sie das gar nicht und bemühte sich immer sich so auszudrücken, dass alle wussten was sie meinte. Aber oft war sie einfach zu schnell oder zu ungeduldig und manchmal verwirrte sie auch sich selber und wusste selber nicht mehr wo oben und unten war. Das passierte ihr viel zu oft, aber sie konnte nichts dagegen machen. Wenigstens wussten sie jetzt mehr und Amy war sich sicher, dass die Muggelstämmigen unter ihnen auch mit Koordinaten umgehen konnte – oder sie hoffte es zu mindestens. Und wenn Kay schon gewusst hatte was das war, dann konnte sie bestimmt auch etwas damit umgehen. Amy konnte das nicht wirklich. Sie hatte schon mal davon gehört und wusste so ungefähr was das sollte, aber vermutlich verwechselte sie da einige Sache miteinander. Amy sagte nichts zu den Slytherins, sie grinste nur kurz, aber sie war sich sicher, dass sie selber es auch nicht so einfach haben würden ohne Zauberstab. “Oh, stimmt. Wir haben eine Karte.“ stimmte Amy David zu und folgte dem zu dem Tisch wo er die Karte ausbreitete. Sie war recht froh mit ihm in einer Gruppe zu arbeiten, schließlich waren sie schon in Kräuterkunde ein gutes Team gewesen und er schien ein ziemlich kluges Kerlchen zu sein. Sie blickte über seine Schulter auf die Karte und suchte nach den gewünschten Zahlen. Dazu verglich sie die auch immer wieder mit ihrem Zettel. “Kann das irgendwer von euch?“ fragte Amy, die so etwas noch nie in ihrem Leben gemacht hatte. Wofür auch? Sie war ja schon froh, dass sie gewusst hatte was für Dinger das auf dem Zettel gewesen waren. Sie blickte zu David und schaute ihn an, als könnte sie dadurch herausfinden ob er informiert war.